Ich merke gerade, dass ich das gar nicht so leicht beantworten kann. Natürlich habe ich nicht erwartet, dass meine Comicstrips von heute auf morgen neben den täglichen Cartoons von Perscheid, Hauck und Bauer, dem üblichen Hägar oder Calvin und Hobbes etc erscheinen werden. Ein Redakteur der lokalen Presse gab mir verschieden eMail-Adressen der Kulturredaktion (ebenso der Chefredakteur der Welt, den ich aus meinen aktiven Musikzeiten noch kannte...), also habe ich ein paar Strips überarbeitet, druckfähig gemacht (Texte gekürzt, Schrift vergrössert etc...) und ein Portfolio zusammen gestellt. Eine Antwort habe ich nie bekommen. Nun, ich bin dann allerdings auch nicht der Typ, der insistiert und alle zwei Tage nachfragt. Erhofft hatte ich mir eigentlich ein Feedback (positiv oder negativ), dass sich endlich einmal jemand aus der Materie mit meiner Arbeit auseinandersetzt. Selbst ein vernichtendes Urteil wäre immerhin eine Antwort gewesen.
Vielleicht stimmt es, was Peter geschrieben hat, Comics haben nicht den Stellenwert, den sie eigentlich haben sollten Darüber hinaus habe ich auch feststellen müssen, dass die viel gerühmte Viralität des Netzes zumindest in meinem Fall nicht existiert. Auf Facebook und nun auf Tumblr dümpelt "Lennerd & Leonie" unbeachtet vor sich hin. Zugegeben, ich weiss nicht, wie genau ich meine Comics "an den Mann" bringen kann, da selbst gezielte Postings auf verschiedenen Seiten ignoriert werden oder am Ende gar gelöscht. Alles in allem eine sehr desillusionierende Erfahrung. Allein das - wie ich finde - wichtige Auseinandersetzen in Form von Feedback oder Kommentaren findet schlichtweg nicht statt. Und, mal ehrlich, so überzeugt ich auch von meiner Arbeit bin, so sehr ich auch dahinterstehe oder sogar stolz darauf bin (mal abgesehen davon, ob ich meinen gesetzten Ansprüchen gerecht werde oder nicht), der Verleger oder Mentor, der vielleicht eine gewisse Qualität darin entdeckt und damit was anfangen kann, der wird nicht zufällig auf eine meiner Seiten kommen, nicht bei den zig Millonen anderen, weitaus besseren Zeichnern dieser Welt.
Dennoch finde ich es sehr zermürbend, wenn die lokale Presse über jeden gottverdammten Seniorentöpferkurs berichtet oder auf Facebook das 475ste Katzenfoto auf Teufel- komm-raus geliked, geteilt und umjubelt wird, während persönliche, gestalterische Arbeit in einer fast schon an Demütigung grenzender Art und Weise ignoriert wird.
Es gibt von Bill Watterson einen sehr schönen, sehr passenden Strip zu diesem Thema, in dem es darum geht, dass man eigentlich erst dann berühmt ist, wenn eine andere berühmte Person das verifiziert hat...