So, hab's gelesen!
Pfffz, ist doch gar nicht so zäh, Vaughan. Der typische "akademische Sprachduktus" halt, so schreib ich in meinen Arbeiten auch.
Wie war die Umfragegruppe zusammengesetzt? Alles nur Normalbürger, oder auch Akademiker?
Ein Thema, dass mich stark interessiert, in eurer Arbeit jetzt aber keine (grosse) Rolle spielt, ist die
kulturelle Anerkennung des Comics, resp. seine "Kunstfähigkeit" grad im Vergleich zur Literatur oder zum Film, die eindeutig als künstlerische Medien anerkannt sind.
Comics werden inzwischen ja auch vom Feuilleton besprochen oder sind Thema akademischer Arbeiten, insgesamt scheinen mir aber grad aus der Ecke viele Vorurteile gegenüber dem Comic zu kommen. (Lustig sind übrigens akademische Äusserungen, die auch noch in den 70ern oder 80ern keinen Zweifel daran lassen, dass der Comic ein minderwertiges oder gar gefährliches, weil die Wahrnehmungsfähigkeit der Kinder schwächendes Medium ist.)
Es kommt mir auch so vor, dass es irgendwie keinen deutschen Alan Moore oder Frank Miller zu geben scheint. (Hm, vielleicht fallen Wilhelm Busch oder Loriot in eine vergleichbare Kategorie.)
Interessant finde ich den Hinweis auf die Anleitungscomics und Comics in der Schule. Ich kann sagen, dass meine Lehrer immer wieder mal mit Comics gearbeitet haben (ich erinnere mich an einen Comic über Aids im Aufklärungsunterricht oder einen über den antik-römischen Alltag im Latein-Unterricht). Das Problem ist manchmal, dass solche didaktischen Comics mitunter recht, naja, lahm sind.
Ich würde Comics sowieso nicht als DAS Lehrmittel bezeichnen ("Bilder sagen mehr als seitenlange Texte"), sondern einfach eins von mehreren gleichwertigen und sicher nicht für jede Gelegenheit optimal geeignet. (Und dass man "seitenlange Texte" bewältigen kann, ist imho äusserst wichtig.)
Angesichts dessen bin ich übrigens verwundert, dass ihr (wie defaultbob schon anmerkte) KEINE Bilder benutzt. Mit der Facharbeit als Comic hättet ihr eure Position doch wunderbar bekräftigen können.
"In den meisten Fällen wird aber kein Comic oder Manga einfach verfilmt, sondern vorher noch
den Ansprüchen der Filmindustrie angepasst, also massentauglich gemacht." Da hätte ich gerne ein paar Beispiele. Die meisten Comicverfilmungen basieren imho bereits auf massentauglichen Vorlagen, Alternativ-Beispiele wie der von dir genannte "Sin City", "American Splendor" oder "Persepolis" bleiben ihrer Vorlage ja durchaus treu.
"Eine interessante Erfindung im Bereich der sequentiellen Kunst ist auch der interaktive Comic.
Er ist hauptsächlich im Internet zu finden." Kannst du ein paar gelungene Beispiele nennen? Mir ist da leider nur
Turtle vs. Bunny bekannt.
"Knackpunkte" finde ich etwas ungenau (umgangssprachliche Wendungen würde ich in so einer Arbeit eh nicht verwenden). Und ist mit der "bestimmten gesellschaftlichen, kulturellen oder nationalen Ausrichtung" nicht das "bestimmte etc.
Äussere" gemeint?
Das Feld, das ihr eröffnet, ist für eine zwanzigseitige Arbeit vielleicht fast etwas zu weit (in vielen Punkten könnte man noch in die Tiefe gehen), aber ihr bietet einen guten Überblick.