Tja, ich sehe mich zwar nicht unbedingt geeignet, über Manga-artiges zu urteilen, aber da hier den ganzen Tag sonst noch keiner ein Urteil abgegeben hat, will ich mal den Anfang machen.
Ich habe jetzt mal die "007-Zwerge", Folge 1 bis 4, gelesen. Mehr nicht, denn ein Schwachpunkt bei Dir ist sicher die Story. Die bleibt die ganze Zeit in der Exposition stecken, das heißt, der Held will zu seiner Aventiure aufbrechen und wird durch irgendwas daran gehindert. Ich vermute, Du hast eine Idee, fängst an zu zeichnen und überlegst Dir erst dann, wie die Sache weitergehen könnte - und dann dreht sich alles letztlich immer im Kreis. Oder ist das typische Manga-Erzählweise? Für mich ist das aber ziemlich langweilig.
Die Zeichnungen zeigen von vorneherein Talent; ich sehe aber auch in den Teilen, die ich gelesen habe, gar nicht so viel Weiterentwicklung. Aber das kommt schon, wenn Du weitermachst. Es ist dabei von Vorteil, bei den gleichen Figuren zu bleiben, dann gewinnst Du Routine. Schwachpunkt sind meiner Ansicht nach eher die Hintergründe. Am Anfang gibst Du Dir damit noch ziemlich viel Mühe, dann werden die schematischer oder verschwinden. Wenn Du Dich zunehmend auf eine Figur im close shot plus Sprechblase beschränkst, wirkt das so, als ob Du nur pflichtgemäß die Seiten runterreißt. Ich vermute, Du machst nicht zuerst Entwürfe. Das könnte aber gerade für den Anfang gut sein, denn damit zwingst Du Dich zu überlegen, was Du eigentlich zeigen und wie Du die Panels auf der Seite verteilen willst.
Zur Colorierung sage ich lieber nicht viel; ich selbst zeichne bis heute fast nur schwarz-weiß, habe aber in einer Zeit mit Comics angefangen, als die Computer-Colorierungs-Möglichkeiten noch nicht zur Verfügung standen. Man kann schon mit Buntstiften colorieren, aber das wirkt leicht kindlich, und ich fürchte, Du erzielst diesen Effekt.
Trotzdem: Insgesamt sehe ich einiges Potential. Vielleicht muß ich mir doch auch nochmal "Fenceless" anschauen; möglicherweise hast Du da schon einiges von dem, was ich anrege, umgesetzt. Das Wichtigste ist letztlich: Überleg' Dir, was Du erzählen willst, arbeite eine Story mit Hand und Fuß und einem straffen Spannungsbogen von der Einleitung zum Schluß aus.