Ich hatte gerade eine ähnliche Diskussion im pN-Bereich.
Also ich würde erstmal empfehlen, darüber nachzudenken, ob Ihr Zeichnen nicht lieber als Hobby betreiben wollt. Wenn man nicht sehr gut ist oder einen entsprechenden Namen hat, muß man sich mit der Honorierung oft sehr herumärgern. Gerade im persönlichen Bereich wird dann unterstellt, daß Ihr eigentlich eh' kein Geld braucht und dem Auftraggeber ja mal einen Gefallen tun könnt.
Das passiert aber auch im professionellen Bereich. Bei mir war's so: Ich hatte noch zu Schülerzeitungszeiten den Auftrag, eine Anzeigenserie für eine Musikschule zu zeichnen. Wenn ich mich recht erinnere, habe ich pro Anzeige 50 Mark bekommen und vier oder fünf Anzeigen gestaltet. Das war damals eine Menge Geld für mich - ich hatte freilich keine Ahnung von Stundensätzen, Mehrwertsteuer und Zweitverwertungsrechten, womit die Sache ganz anders ausgesehen hätte. Auf jeden Fall wurde aber anstandslos wie vereinbart gezahlt (in bar), was durchaus nicht selbstverständlich ist.
Vor kurzem habe ich für ein städtisches Mitteilungsblatt einen Comicstrip gestaltet. Da richtete sich das Honorar dann nach einem Stundensatz, und auch sonst wurde alles korrekt abgerechnet. Dann drängte der Redakteur aber darauf, daß statt des Comicstrips eine Einzelzeichnung (Cartoon) produziert wird, der dann nur noch etwa die Hälfte kostete, weil sein Budget gekürzt worden war. Ein paar Ausgaben lang gab's dann gar keinen Beitrag von mir. Jetzt hat sich der Redakteur wieder gemeldet, weil in der Stadt einie größere Einweihung ansteht und er dazu in seinem Blatt doch gern wieder eine Zeichnung haben will.
Das sind nach dem, was ich so höre, vergleichsweise gute Erfahrungen - wenn man das nicht richtig professionell betreibt und bereit ist, für seine Bezahlung auch zu kämpfen.
Hauptberuflich bin ich freier Journalist und kann davon leben.