Warum hat man einen Künstlernamen?
Da gibt's nach meiner Beobachtung zwei Ansätze:
Entweder - man will nicht, daß die Leute den wirklichen Namen kennen. Man will keinen Starrummel oder man empfindet das, was man im Kunstbetrieb macht, vielleicht als etwas peinlich.
Oder - der Künstlername ist ein Markenname und gehört einer Firma. Dann hat der Künstler an dem, was er macht, nur wenige oder gar keine Rechte. Will er von der Firma weg, dann kann er den Künstlernamen nicht mitnehmen, und die Firma kann einen anderen Künstler beauftragen, mit der Darbietung unter diesem Namen weiterzumachen. In diesem Fall kann man sich wehren, indem man unter seinem echten Namen auftritt, denn den echten Namen kann mir keine Firma wegnehmen. Oder ich kann mir natürlich meinen Künstlernamen schützen lassen; da sollte ich aber schon ziemlich erfolgreich sein. Leute mit komischen Namen, die man noch gar nicht kennt, werden nicht so engagiert.
Im Verlagsgeschäft gibt es auch Sammelnamen. Was mir sofort einfällt: "Jerry Cotton". Angeblich schreibt dieser FBI-Agent ja seine Erlebnisse alle selbst nieder. In Wirklichkeit gibt es eine Schar namenloser Autoren, die alle unter dem Namen "Jerry Cotton" schreiben. Die können nicht unter dem Namen "Jerry Cotton" etwas bei einem anderen Verlag veröffentlichen.