Übrigens: Zu Störtebeckers Zeiten kannte man die Totenkopfflagge noch gar nicht. Die ist eine Erfindung Hollywoods (nicht bewiesen, kann sein, dass sie schon mal jemand vorher in einem Buch erwähnte.
Im folgenden Beitrag ist belegt, dass sie Hollywoodtheorie ganz falsch ist.). Die Piraten der damaligen Zeit jedenfalls, segelten zumindest in Nord- und Ostsee oft unter der Pestfflagge (rot), einer einfachen schwarzen Flagge, keiner Flagge oder und das am häufigsten, unter der Flagge des Schiffes, das sie angreifen wollten. Wenn die erst merkten, dass sie Piraten gegenüberstanden, war es dann nämlich meistens zu spät.
Edle Piraten hat es nie gegeben. Auch wenn die britischen "Freibeuter" beispielsweise als Helden der Kriegsmarine und königlichem Siegel gefeiert wurden, wärend sie in Spanien und Frankreich eben nur als blutrünstige "Piraten" angesehen wurden. Umgekehrt übrigens genauso. Und sein Schiff schon von weitem erkennbar als Piratenschiff zu outen, wäre wohl eher als dämlich empfunden worden. Jeder freie Händler der Südsee, der Karibik oder sonstwo in den Kollonialgegenden war ein potentieller Pirat und alle ließen sich diese Option auch irgendwie offen, für den Fall, dass es sich anbot, auf diese Art relativ leicht an die Ladung anderer Händler zu kommen, nämlich ohne dafür bezahlen zu müssen.
Politische Piraten gabs natürlich auch, beispielsweise in Kriegen, wie oben beschrieben. Mancher einfache Pirat aber auch, der eigentlich nur ein mordender Krimineller sein wollte, wurde, je nach politischer Lage plötzlich zum Volkshelden, oder zur Heldenfigur, die dann vielleicht auch noch so eine Art politischem Märtyrertod starb. Sehr praktisch. Er wäre ja wahrscheinlich sowieso aufgehängt worden. Daher ein willkommener Werbeträger für allerlei politische Absichten.