Ganze Comics im Bleistiftstil sind heute tatsächlich, vorallem im Independent Bereich, keine Seltenheit mehr (siehe
Aisha Franz)
Bei der genauen Umsetzung hat dann, nehme ich an, jeder seine eigene Methode. Das kommt ja auch ganz auf deine Arbeitsweise und den gewünschte Stil an. Manche machen sich ein genaues Storyboard vorher, also planen die Seite komplett, und zeichnen sie dann auf einem neuen Blatt in einem Rutsch durch. Dazu muss man schon ein relativ sicherer Zeichner sein, es ergibt dann aber schön dynamische und ungezwungene Linien. Du kannst aber natürlich auch, wenn dir das zu gewagt ist und du die Technik zur Verfügung hast, die Vorzeichnung auf einem Leuchttisch durchpausen (geht bei gutem Licht auch an der Fensterscheibe). Ansonsten gibt es da auch noch den Blaustift. Das sind Bunstifte mit einem bestimmten Blauton, der beim Einscannen verschwindet. Das heißt, du machst damit deine Vorzeichnung, ziehst die Linien mit dem Bleistift nach und am PC sieht man nur noch die Reinzeichnung. Sehr praktisch auch für alle Radierfaulen
Bei den Scan-Einstellungen empfehle ich dir einfach mal rumzuprobieren. Hier kommt es auch wieder darauf an, welchen Effekt zu erzielen willst. Wenn du rein die Linien willst, geht auch der Schwarz-weiß-Modus, dann hat es eine Art Finelineroptik durch die dunklen Linien. Für Schattierungen und Abstufungen bleibt eigentlich nur Graustufen oder direkt der farbige Scan. Je nachdem welches Grafikprogramm du benutzt musst dann natürlich noch Kontrast, Sättigung und sowas nachbessern. Ich weiß, bei den meisten Geräten kann man das auch direkt beim Scannen verändern, ich würde das allerdings prinzipiell immer nur im Grafikprogram machen. Also in der Scansoftware nur entweder Graustufen, Farbe oder Schwarz-weiß und ca. 600 dpi wählen und den Rest dann später